Girls and Boys Day
Gewahrsam sein, mein neues Lieblingswort und was es für mich bedeutet, soll diese Geschichte, die ich erlebt habe, verdeutlichen.
Ich fahre mit meinem Auto durch eine Kurve an einer Bäckerei vorbei. Dabei kann ich folgende Situation beobachten. Sie dauert nur Sekunden und berührt mich doch tief.
Ein kleiner, junger, proper Mensch mit einer papierneren Bäckermütze auf dem Kopf hilft einem Bäckermeister einen Mehlsack in das Auto eines Kunden zu legen. Dabei trägt er die Mütze, wie ein Rangabzeichen und kuckt mir, während ich im Auto an ihm vorbeifahre, stolz in die Augen.
Genau dachte ich, das ist es! Einfach etwas Nützliches tun, weil man das gerade kann und sich daran erfreuen und stolz darauf sein.
Es scheint nicht viel zu sein und doch ist es, wenn man es gerne tut, die ganze Welt. Ohne es zu bewerten, bleibt es das auch.
Wohl dem Menschen, der das kann und keinen ehrgeizigen Perfektionisten in seinem Kopf sitzen hat, der ihm einflüstern, es reicht nicht was du da tust oder es ist nicht gut genug oder es ist nicht wichtig, was du da tust.
Wo die Karriereleiter nicht zum Hamsterrad wird.
Weil es nie reicht, weil es immer besser geht und schlechter auch, wenn ich nach Bewertungen lebe.
Wohl dem Menschen, der sich, wie Frederik die Maus und sich entgegen allen Forderungen und Anforderung von innen wie außen, hinsetzt und Farben sammelt. Weil es das ist was er tun möchte, weil es das ist was er kann und weil es auch eine Fähigkeit sein könnte, die nützlich ist.
Das ist Gewahrsam sein für mich, wahrnehmen und im Einklang mit sich selbst, so wie es jetzt geht, mit allem Potential, tun, was jetzt ansteht. Wahrnehmen. Annehmen ohne Wertung und gestalten, was ist.
Dann wird die Welt größer, freier und ein Leben möglich.
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