Vom Kampf und inneren Frieden
Niemals gehört ein Kampf im Außen gekämpft. Er gehört nach innen und dort gelöst oder erlöst. Denn es ist Leid und Angst, die den Kampf auslösen. Dort wird nicht gegen jemand oder etwas gekämpft, sondern für dich und für eine Lösung, Erlösung oder Heilung. Frieden beginnt auch immer in uns selbst. Mit dem Prozess des Annehmens und des Vergebens. Bist du in deinem inneren nicht friedlich, kann es das außen auch nicht sein.
Schein und Sein im Gleichgewicht löst den inneren Frieden aus.
Streck dich nach dem, was du sein möchtest. Bilde deinen Charakter genauso wie deine Eigenschaften und Fähigkeiten. Übernimm Verantwortung für dich und deinem Sein. Es ist in Ordnung mit dem Schein zu beginnen. Das ist so, wie wenn man in etwas hineinwachsen möchte, was einem noch nicht passt.
Bösartig wird es, wenn man absichtlich blendet und sich damit bereichert und Vorteile verschafft. Anders ausgedrückt es führt zu nichts Friedlichem.
Doch Achtung es hilft nicht in Schuld und Sühne zu denken. Es hilft auch nicht einen Gedanken oder einzelne Worte zu stigmatisieren oder gar zu tabuisieren. Es geht darum eine innere Haltung zu kultivieren und zu seiner menschlich besten Version von sich selbst zu werden. Diese Haltung sollte von Respekt, Achtung und Mitgefühl für sich selbst, aber auch für jeden anderen Menschen erfüllt sein. Dazu müssen wir aber durch unseren Mangel und unsere Angst gehen dürfen. Dafür müssen wir reden und denken dürfen, wie sonst können wir uns selbst auf die Schliche kommen und uns in unserem Leid annehmen können. Jedes ausschließen und ausgrenzen führt zu Leid. Ansehen, da sein lassen und annehmen, ohne zu verurteilen führt zu Heilung.
Dabei sind das Sehen und Annehmen unseres Leids eine Erklärung für unser Handeln, aber niemals eine Rechtfertigung für Leid, das wir damit auslösen.
Natürlich gibt es Grenzen. Ein Leben zu nehmen, zu zerstören oder Leid zu zufügen ist eine Grenze. Lässt sich eine solche Grenzüberschreitung vermeiden? Ich weiß es nicht, aber ich hoffe es. Zumindest muss sich unsere Orientierung und unser Umgang miteinander ändern. Es sollte in die Richtung von Wiedergutmachung und Leidminimierung gehen. Reden, zuhören und Lösungen suchen, jenseits von Wertung, aber doch einer Ethik der Menschlichkeit verpflichtet. Das fängt schon bei der Erziehung an. Kindern einen sinnvollen Umgang mit Aggression vermitteln und nicht sie zu verleugnen. Bildung, Mitgefühl und Zufriedenheit sollten Ziel einer Erziehung sein. Liebe heißt nicht, ich setze keine Grenzen, sondern ich setze sie liebevoll. Es ist nicht wahr, dass alles möglich ist und es keine Grenzen gibt. Es gibt Grenzen. Wir leben nicht ewig, zurzeit erleben wir, dass auch nicht alle Ressourcen unbegrenzt von der Erde zur Verfügung gestellt werden. Wir können eine Menge lernen, wir können eine Menge leisten, aber wir wissen niemals alles und auch unsere Leistung hat Grenzen. Und wo der andere Mensch ist, begegnen wir uns an einer Grenze. Miteinander reden, zuhören und gemeinsame Lösungen schaffen, statt zu vernichten oder sich gegenseitig etwas wegzunehmen, schafft eine lebenswerte Welt. Jeder Mensch wird sich seiner endlichen Existenz stellen müssen, dem Umgang mit einer Grenze, dem Hinfallen und dem Aufstehen. Verantwortung für sich, dem eigenen Wollen und sein zu übernehmen ist das entscheidende Werkzeug dazu.
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