Konstante

Nachruf! Ich bin so traurig.
Eine wichtige Konstante in meinem Leben ist weg.
Sie war immer da. Sie war Anstoß, Antrieb, Auseinandersetzung, Reibung, Verletzung, Liebe und ein Zuhause.
Ich habe mich schon sehr früh in meinem Leben angestrengt, dies alles für mich selbst zu sein. Verantwortung für mich und mein Leben zu übernehmen. Immer mehr, immer besser.
Und doch, wie wackelig fühlte es sich jetzt an, wo sie weg ist. Wie sehr trifft es mich, keinen Hafen mehr zu habe, in dem ich zurückkehren könnte, um zu reden, um eine Pause zu machen, um dann wieder neu zu starten.
Nach dem meine Konstante weg war, fühlte ich mich einen ganz kurzen Moment befreit.  Befreit vom Sorgen, vom Zusehen, vom Handeln, von Maßstäben, vom Versuch gerecht zu werden.
Und jetzt?
Erkenne ich, nichts ist wirklich weg. Alles habe ich längst in mir. Hatte ich immer schon. Das macht es nicht leichter, weil das alle Diskussionen endgültig nach innen verlegt. Sie finden von nun an nur noch in mir statt.
Was aber endgültig weg ist, ist mein Zuhause, mein Netz und die Gespräche.
Ich kann ihr nichts mehr erzählen.
Was bleibt, sind ihre Antworten, an die ich mich erinnern kann.

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